Logo Kaputte Kita München

Anhand einer beispielhaften Kita erklären wir die Konsequenzen des Münchner Fördermodells für Kinder, Eltern, Personal und TrägerInnen

  1. Die Kaputte Kita kann das pädagogische Konzept und ihre Qualität nicht aufrecht erhalten. Die Kinder in der Kita werden nur noch betreut und nicht mehr gefördert. Die finanziellen Mittel reichen nicht mehr für moderne Pädagogik.
  2. Die Kaputte Kita hat ständig zu wenig Hygienematerial. Die Eltern vergessen immer wieder Windeln, Feuchttücher, Sonnencreme, etc. mitzubringen. Leider kann die Kaputte Kita den Eltern nicht anbieten das Material für sie zu kaufen, weil die Stadt es ihr verboten hat.
  1. In der Kaputten Kita müssen Eltern hohe Buchungszeiten nehmen, um die finanzielle Situation der Kita zu stabilisieren. Die tatsächlichen Bedürfnisse der Familien spielen keine Rolle mehr.
  2. In der Kaputten Kita werden Familien aus unterschiedlichen Einkommensschichten gegeneinander ausgespielt. Das neue Fördersystem belastet besonders die mittleren Einkommensschichten, während die unteren Schichten von Zuzahlungen befreit sind.
  3. In der Kaputten Kita bleiben vor allem gut ausgebildete Mütter der Mittelschicht (Fachkräfte) wieder länger zu Hause bzw. verzichten ganz auf externe Betreuung ihres Kindes. In eine Kaputte Kita wollen sie ihr Kind nicht geben und eine rein private Kita kann sich die Familie nicht leisten. Die Wirtschaftliche Jugendhilfe greift nicht bzw. nur zu einem geringen Anteil.
  4. Die Kaputte Kita muss immer öfter die Einrichtung ganz schließen oder die Öffnungszeiten verkürzen. Zusätzliches Personal zum Betreuungsschlüssel kann sich die Kaputte Kita einfach nicht mehr leisten. Die Eltern drehen durch, weil ihr Arbeitgeber das alles langsam nicht mehr akzeptiert.
  5. Eltern in der Stadt ärgern sich über die Platzvergabe und die damit zusammenhängende Lotterie – sogar in der Kaputten Kita bekommen sie keinen Platz.
  1. In der Kaputten Kita muss die pädagogische Leitung aufgrund der Einsparungen Aufgaben aus dem Verwaltungsbereich übernehmen, die eigentlich gar nicht ihre Aufgaben sind. Sie hat für ihre MitarbeiterInnen, die Kinder und Eltern keine Zeit mehr. Sie fühlt sich konstant überlastet.
  2. In der Kaputten Kita werden die MitarbeiterInnen nicht mehr ausreichend weitergebildet. Sie kann die MitarbeiterInnen finanziell leider nicht mehr unterstützen.
  3. In der Kaputten Kita ist leider kein guter Personal-Schlüssel mehr möglich – sie wird finanziell ausdrücklich von der Stadt bestraft. Sie musste deswegen sogar Personal kündigen, sonst hätte sie Förderungen verloren.
  4. In der Kaputten Kita leiden PädagogInnen darunter, dass ihre gute Arbeit in der Öffentlichkeit anscheinend nichts wert ist oder nichts wert sein darf. Persönliche Wertschätzung im Team und durch die Kaputte Kita ist immer schwieriger geworden, seitdem keine Aufmerksamkeiten mehr angeboten werden können.
  5. In der Kaputten Kita gibt es kein Personal für besondere Aufgaben wie Heilpädagogik, Sprachförderungen oder SpringerInnen, die aushelfen können. Das Geld dafür reicht nicht mehr. Das Team ist ständig überfordert. Keiner hat mehr richtig Lust auf seinen Job.
  6. Die Kaputte Kita ist keine Perspektive für junge Menschen, den wichtigen Beruf als PädagogIn zu ergreifen. Die Arbeitsbedingungen in der Kaputten Kita sind nicht attraktiv.
  7. Die Kaputte Kita kann keinen Inflationsausgleich für ihre MitarbeiterInnen zahlen, weil sie keine Rücklagen bilden darf und die Stadt die Kosten nicht ausgleicht. Die Kaputte Kita kann auch keine Tariferhöhungen zeitnah mitgehen, da sie die Personalkostensteigerung nicht mehr vorfinanzieren kann.
  1. In der Kaputten Kita ist kein Raum für Innovationen und moderne Pädagogik, da die Stadt die finanziellen Möglichkeiten dafür verbaut hat.
  2. Der Ausbau an Kindertagesplätzen bleibt stecken, da kein Träger finanziell in der Lage ist eine weitere Kaputte Kita zu eröffnen oder den Betrieb einer Kaputten Kita in einer Betriebsträgerschaft der Stadt zu übernehmen.
  3. Die Kaputte Kita kann ihre Miete nicht mehr zahlen, weil die Stadt die Kosten begrenzt und zu niedrig einschätzt.
  4. Die Kaputte Kita kann ihre Kredite, die sie aufgenommen hat, um ihre Kita aufzubauen und zu erweitern, nicht mehr bezahlen. Die Kaputte Kita ist also ständig in finanzieller Notlage.
  5. Die Bank hat der Kaputten Kita die Geschäftsbeziehung gekündigt, da sie keine Fortbestehensprognose mehr abgeben kann. Keiner will der Kaputten Kita mehr Geld leihen, weil er keine Aussicht darauf hat, es jemals zurückzubekommen. Die Kaputte Kita hat auch keine Sicherheiten.
  6. Die Kaputte Kita kann notwendige Reparaturen nicht zeitgerecht durchführen, weil sie keine Rücklagen bilden darf. Die Stadt schickt die Handwerker erst nach 1,5 Jahren.
  7. In der Kaputten Kita kann der Träger seine Arbeit kaum mehr umsetzen. Er steht in der Öffentlichkeit als gieriger Unternehmer da, obwohl er sich seit vielen Jahren für eine gute Kinderbetreuung, den Ausbau von Plätzen und faire Preise engagiert.
  8. In der Kaputten Kita hat der Träger zeitnah seine finanziellen Reserven aufgebraucht und muss schließen.
  9. Bei einem Elternabend der Kaputten Kita muss der Träger den Eltern sagen, dass nur höhere Preise die Kita retten können bzw. langfristig in Betrieb halten kann. Der Träger will seine Eltern nicht finanziell mehr belasten, hat aber keine andere Wahl.